Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon Sven am So 7. Okt 2012, 17:38

Als Wuppertaler würde ich das auch so sehen.

Hätte ich meinen Verein ja zu 90% in meiner Stadt und Versprechungen an Solinger bei Fusion würden mich nicht interessieren. Verstehe ich durchaus.

Die Talseite versteh aber eben meine Sicht nicht - wie man sieht. Neben der Dinge an sich macht die Ignoranz für die Belange der anderen Fusionspartei es nicht besser.
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Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon Meikel am So 7. Okt 2012, 23:03

Im 7. Jahr sollte dieses Partei-Denken lange Vergangenheit sein.

Fakt ist, dass es im Bergischen Land aktuell keine Erstligataugliche Halle gibt. Die Unihalle ist das kleinste Übel, die Klingenhalle ist nur im Rennen, weil man eben weiter in Solingen spielen will.

Eine neue Halle wird es kurzfristig nicht geben, wenn nicht plötzlich etwas Weltbewegendes passiert. Und das könnte nur eine Studie sein, dass die Renovierung der Unihalle teurer als ein Neubau ist. Wer glaubt dran?
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Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon Sven am Mo 8. Okt 2012, 10:30

Es geht nicht um Partei.

Vielleicht muss ich es ein wenig erläutern. Zum einen, weil die Wuppertaler die Hintergründe der damals gemachten Versprechen nicht kennen können. Zum Anderen, weil meine Einstellung aus einer traditionellen Fansichtweise herrührt, die man im Fussball sofort, im Handball aber vielleicht gar nicht versteht.

Ich bin und war immer ein Befürworter davon, das Kirchturmdenken abzulegen. "Solingen" zu Gunsten "Bergisch" aufgeben: Ja. Aber das Inventar des Kirchturms Solingen nur unter den Kirchturm Wuppertal zu verpflanzen: Nein.
So wird aus dem "Merger of equals" eine feindliche Übernahme. Und genau die sehe ich inzwischen als gegeben. Aus zwei Gründen.

1) Es ist nie dazu gekommen, "bergisch" zu werden. In Remscheid, Leverkusen, Hilden, Leichlingen, Haan, Düsseldorf usw. usw. findet kein BHC statt. Es ist nach wie vor eine lokale Geschichte in Wuppertal/Solingen. Wenn man es also schon nicht schafft/schaffen will, wirklich bergisch zu werden, sondern sich weiter nur auf die beiden Städte fixiert, dann muss man das GLEICHWERTIG tun. Anhand der damals getätigten Versprechungen möchte ich einige Beispiele nennen, wie genau ich das meine. Dazu bitte auch immer bedenken: 100% des Fanclubs kommen aus SG. BEIDE und damit ALLE lizenzgebenden Trägervereine sind Solinger Vereine. 60 - 80 % der Zuschauer kommen aus SG. Ein Grossteil der Sponsoren und Funktionäre ebenfalls. Es gibt vereinsseitig keine Wuppertaler Beteiligung. Faktisch ist nur die SG Solingen der Sponsoren wegen nach Wuppertal umgezogen. All dies bitte nicht falsch verstehen als Forderung, wieder in den Solinger Kirchtum umzuziehen. Mitnichten. Aber als Vorüberlegung ist das wichtig, denn es geht eben nicht, das bei diesen Vorbedingungen fast nur noch auf Wuppertal ausgerichtet wird. Schon gar nicht, wenn man dadurch Versprechen bricht. Mehr dazu in Post 2.
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Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon Sven am Mo 8. Okt 2012, 10:58

2)Es gab in Solingen viele Fusionsskeptiker. Auch mich. Jedoch war auch damals die Bündelung der Kräfte nötig und sie ist es mehr denn je. Daher habe ich mich damals entschlossen, den BHC weiter zu begleiten und die Fusion zu akzeptieren. Es wurden aber Bedingungen/Versprechen dazu gemacht. Inzwischen sind ALLE nicht mehr erfüllt.

Dazu möchte ich sagen, das ich bei den meisten die Argumente, WARUM die gebrochen wurden, sogar verstehen kann. Bei einigen aber auch nicht. In Summe bleibt aber eben, DAS sie gebrochen wurden. Warum, ist dabei erst einmal zweitrangig. Im Einzelnen:

A) Um die Solinger Wurzeln zu halten und deutlich zu machen, das 100% der Nachwuchs- und Jugendteams von der SG eingebracht wurden, spielen dieses Teams unter der Bezeichnung "SG Solingen/BHC". Gebrochen. Kann ich unter "Corporate Identity" nachvollziehen. Für die "Fanwurzeln" und Identifikation, sowie aus Prinzip, weil es nun mal ein Versprechen war, nicht.
B) Spiele werden gleichwertig in beiden Stätten ausgetragen. Dies war noch nie gegeben. Das Übergewicht zu Gunsten Wuppertal kann ich aus logistischer Sicht aber verstehen. Auch war ich immer ein Befürworter der Unihalle in Liga 1 - wegen der Kapazitäten. ABER - und deshalb wird es unter anderem gerade jetzt bei mir wieder aktuell: In Liga zwei benötige ich diese Kapazität nicht. Man hätte also den Solingern in zweierlei Weise entgegen kommen können: Bayerhalle statt Unihalle, um die Anfahrt zu verkürzen und deutlich mehr Spiele in Solingen. Beides hat man nicht getan. So sehr ich Schritt 1 ( Übergewicht Wuppertal, Unihalle in Liga1) verstehen kann, so sauer stösst mir die Nichtberücksichtigung Solingens auf, wenn die Argumente für Schritt 1 wegfallen.
C) Pokalspiele ALLE in Solingen. Nun auch gebrochen. Ich weiss, das eventuell die Stadt daran Schuld ist. Und ja, ich sehe die höhere Kapazität als Argument gegen Hamburg. Ändert aber nichts dran, das damit das letzte Versprechen de facto gebrochen ist.
Zuletzt geändert von Sven am Mo 8. Okt 2012, 11:22, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon Sven am Mo 8. Okt 2012, 11:00

D) Veranstaltungen und Präsenz paritätisch in beiden Städten. DAS ist mein Hauptproblem aktuell. Nicht, weil es ein Beinbruch ansich wäre. Sondern weil es im Gesamtbild eine klare Tendenz zeichnet "Der Verein WILL auch nur nach Wuppertal": Fanshops nur in Wuppertal, Aufstiegsfeier in Wuppertal, Saisoneröffnung in Wuppertal. Saisonausklang in Wuppertal. Spätestens bei solchen Dingen wie Saisoneröffnung, wo es auf Kapazität, Terminierung und VIP Catering nicht ankommt, hätte man mal Solingen bedenken MÜSSEN!!!!!

All diese Dinge sind für sich alleine keine Katastrophe. Sie bleiben aber, was sie sind: Gebrochene Versprechen. Und in Summe eben eine absolute Fokussierung auf Wuppertal. Man errichtet also DOCH wieder einen Kirchturm, statt sich bergisch auszurichten.

Wenn dann noch dazu kommt, das ich in der WZ unter BHC Artikeln ständig WSV Diskussionen lese, dazu Forderungen, doch endlich Solingen als Spielort aufzugeben, mehr mit dem WSV zu kooperieren oder sonstiges und in der Halle zunehmend Solingen/Düsseldorf feindliche Sprüche kriege -"alles Rechtsradikale da(!!!!)" in der Spitze-, sich als Wuppertaler Outende bei der Spielerverabschiedung nur anwesend bleiben, um die Spieler als Versager zu beschimpfen und auszupfeiffen.... sorry, vergeht mir die Lust.

Ich akzeptiere und verstehe jeden, der das anders sieht/nicht nachvollziehen kann, weil aus Wuppertal stammend oder keine so traditionelle Fansicht inne habend.

Dem sei dann aber ein Beispiel zum Nachdenken mitgegeben: 2019. Die Versinführungen von BHC und Tusem Essen beschliessen eine Fusion. Neuer Vereinsname:"HC Rhein/Ruhr". Spielort künftig 80% Essen wegen der besseren Infrastruktur. Veranstaltungen alle in Essen. Imagefilm gedreht in Essen. Auf der Tribüne jede Menge RWE-Fans, die ständig gegen die "Asitaler" stänkern. Fanshops nur in Essen. Trotz der Zusage, Pokalspiele in Wuppertal auszutragen, finden die nun auch in Essen statt. Na, würdet ihr hingehen?
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Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon Sven am Mo 8. Okt 2012, 12:01

Die Frage ist letztendlich: Warum geht man zum BHC?

Die eine Seite aus rein sportlichen Aspekten, um schönen, attraktiven, erfolgreichen Handball zu sehen. Die werden meine Sichtweise nicht verstehen können.

Die anderen eben auch, um etwas zu unterstützen, was Teil von ihnen und ihrer Identität ist. Ein politisch Linker wird gern zu St. Pauli halten. Ein rein Erfolgsorientierter zu Bayern, auch wenn er in Flensburg wohnt. Der Grossteil identifiziert sich aber eben mit dem Verein, der seine Heimat repräsentiert. Das täte ein Solinger Verein. Ein Bergischer ebenso. Ein rein Wuppertaler nicht. Zu Wuppertal habe ich den gleichen Bezug, wie zu Essen, Magdeburg oder Eckernförde. Und in meinen Augen läuft der BHC eben aktuell Gefahr, sich zu stark als "Wuppertal" aufzustellen, um den Status "Heimatverein" bei jemandem ausserhalb Wuppertals zu wecken/ zu behalten.
Zuletzt geändert von Sven am Mo 8. Okt 2012, 12:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon Sven am Mo 8. Okt 2012, 12:02

Zunächst mal ein persönliches Problem. Langfristig aber etwas, worüber die Vereinsspitze nachdenken muss. Eine volle Halle mit Sportinteressierten Zuschauern - kein Thema. Wird klappen. Wenn man aber eine Halle voller FANS haben will, kann man die entweder in Wuppertal gewinnen - ist dann aber ein Wuppertaler Verein, oder im Bergischen Land, dann MUSS da was anders laufen. Dringend. Oder man gibt sich mit "Zuschauer" zufrieden und lässt den nächsten Schritt vom Zuschauer zum Fan (für den eben Tradition, Identifikation, Verwurzelung wichtig sind) weg. Klar ist dann aber auch: Springen Sponsoren mal ab und/oder der sportliche Erfolg und damit Reiz bleiben aus (beides hat Wechselwirkung!!, zudem ist es für Spnsoren attraktiver, mit FANS zu arbeiten), bleiben die Zuschauer auch weg, wenn sie nur Zuschauer sind und eben keine Fans.

Qua vadis. Jeder hat da andere Prioritäten und Meinungen. Meine ist eben, das ich FAN sein will und dazu mehr brauche als das, was gerade passiert. Mit Wuppertal allein verbindet mich zu wenig. Da werde ich zunehmend nur Zuschauer. Als solcher werde ich auch den BHC begleiten. Mein Wunsch wäre aber eben, Fan zu sein/werden/zu bleiben.
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Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon pletti79 am Mo 8. Okt 2012, 13:34

Und was hat das alles nun mit dem oben genannten Thema zu tun?
Die Leier wird nicht überzeugender, wenn Du sie jedes halbe Jahr auf's Neue versuchst aufzuwärmen. Abgesehen davon, dass ich nach diesem Erlebnisaufsatz immer noch nicht verstehe, worauf Du hinauswillst.

Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass man die Unihalle für horrende Summen in Sachen Brandschutz sanieren will, ohne substanziell etwas Neues zu schaffen und damit das Bergische Land nach vorne bringen will. Für mich ist das wiedermal ein Paradebeispiel dafür, warum die bergischen Städte es niemals schaffen werden, ihre finanziellen Probleme in Griff zu kriegen. Es wird wieder nur Flickschusterei betrieben, ohne mal ein paar Jahre im Voraus zu denken und in die Zukunft zu investieren. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.
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Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon Sven am Mo 8. Okt 2012, 14:13

...dann geh mal auf mein Fusionsbeispiel mit Essen ein.

Was das mit dem Ausgangsthema zu tun hat? Ganz einfach. Es war von Anfang an klar und wird immer klarer, das beide Städte in mehrfacher Hinsicht, vor allem und gerade beim Hallenthema, nicht in der Lage sein werden, Spitzensport darzustellen.

Also gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, es gibt eben keinen Spitzensport, sondern maximal Liga 2-3. DAFÜR hätte man aber die Fusion nicht gebraucht. Und dann ärgert es mich, den Heimatverein geopfert zu haben. Wenn die ganze Geschichte dann hauptsächlich bis ausschliesslich in Wuppertal stattfindet, habe ich meinen Heimatverein z.G. Wuppertal geopfert und unterstütze nun eigentlich den ehemaligen Konkurrenten. So war das nicht gedacht.

Oder man muss sich in der Tat gebündelt aufstellen und als REGION losziehen, denn man braucht dann die Halle in Leverkusen, Düsseldorf oder sonstwo. Umso fataler ist die Fokussierung nach Wuppertal. Wen bitte soll denn beim (immer absehbareren) gezwungenen Umzug nach Leverkusen, Düsseldorf oder sonstwo hin, dieser Verein interessieren, der bis dahin dort gar nicht präsent war und als "Wuppertal" wahr genommen wird? Brauchst bloss mal im Basketball nach Düsseldorf zu schauen. Klappt super sowas.
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Re: Unihalle - Sanierung oder Neubau?

Beitragvon Sven am Mo 8. Okt 2012, 14:14

Die Hallenfrage macht das Problem deutlich. Alles Gesagte drumherum braucht es, um die Notwendigkeit klar zu machen, das man sich nun langsam mal entweder dazu bekennt, den Standort Wuppertal als den langfristig einzigen anzusehen oder sich endlich ins Umland auszudehnen. Aktuell zieht man sich immer mehr auf den Kirchturm Wuppertal zurück und betet das Umland quasi an "wir sind doch bergisch und für Euch alle" - tut aber nichts in die Richtung, sondern hofft nur auf das Wunder, das sich Remscheid, Solingen, Velbert und Co. für den BHC nur aufgrund des Namens begeistern und nach Wuppertal pilgern. Das wird eine Hoffnung bleiben.

Meine Sicht ist nämlich nicht nur meine. Höre Dich doch mal in Solingen um. Speziell bei jüngeren und theoretisch "Fangeeigneten". "Warum soll ich zu nem Wuppertaler Verein gehen?" Umgekehrt in Wuppertal: "Was soll ich bei der Solinger Retorte?" Im Umland: "BHC wer?" Ich habe oft gesagt, das ich das Kirchturmdenken nicht gut finde. Solange der BHC aber als "Kirchturm Wuppertal" wahrgenommen wird, ist es eben genau das und genau damit auch das Problem.
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