Zuschauerzahlen

Zuschauerzahlen

Beitragvon pletti79 am Di 7. Mai 2013, 19:10

Da dieses Thema zuletzt in verschiedenen Medien auftauchte und explizit nach dem Rostock-Spiel thematisiert wurde, will ich es hier auch mal zur Diskussion stellen.

Aus meiner persönlichen Sicht werden die Zuschauerzahlen zuletzt ein wenig dramatisiert:

Wir haben in dieser Saison einen Schnitt von rund 1.800 Zuschauern. Am Besten dazu in Relation setzen kann man die Saison 2010/2011, in der wir am letzten Spieltag aufgestiegen sind. Damals waren es (in der Bayer- statt Unihalle) knapp unter 1.400 Zuschauer. Wir können insoweit eine Steigerung von etwa 20% verzeichnen und das, obwohl wir in dieser Saison so mancher Widrigkeit trotzen müssen:

- Durch den Abstieg hat man sich zunächst mal einige Sympathien verspielt, die man sich erstmal zurückholen musste.
- Die Unsicherheit, zu was die Mannschaft im Stande ist,
- quasi kein einziges Derby mehr. Damals waren noch Korschenbroich, Rheinhausen und Düsseldorf da, die gezogen haben!

Dem Gegenüber stehen souveräne Leistungen einer Mannschaft, die sich sukzessive in die Herzen des Stammpublikums gespielt hat, diese Souveränität aber letztlich zu selten im Ergebnis dokumentieren konnte.
Man sollte auch bedenken, dass wir inzwischen einen Stamm von rund 1.600 Fans haben, unabhängig vom Gegner. Auch das war damals anders, wenn ich mich an Spiele gegen Groß-Umstadt und Obernburg (die vom Namen her sicher mit Rostock gleichzusetzen sind) vor 1.200 Zuschauern erinnere.

Es ist also durchaus eine positive Entwicklung zu erkennen.
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Re: Zuschauerzahlen

Beitragvon pletti79 am Di 7. Mai 2013, 19:25

... soweit zu den Fakten!

Emotional würde ich mir auch mehr Zuschauer wünschen, weil es die Mannschaft verdient hätte.
Wenn ich mich am Samstag aber im Rund der Unihalle mal so umgeschaut habe, dann waren da nur wenige Plätze von denen man richtig gut sehen konnte! Und ich kann die Leute halt irgendwo auch verstehen, die nicht bereit sind, 14 EUR für einen Platz zu bezahlen von dem ich das halbe Spielfeld nicht sehe. Die machen das gegen Emsdetten mit, die machen das gegen Göppingen mit, aber halt nicht gegen Rostock oder Leutershausen! Das ist nicht Schuld des BHC aber genau aus diesem Grunde ist es wichtig, eine neue Halle zu bekommen! Dann hätte man VIELLEICHT auch in diesen Spielen 200-300 Mann mehr. Die Tageskasse ist ja auch kein Faktor mehr - weil die Leute sich denken "spontan, krieg ich in der Unihalle eh keinen vernünftigen Platz mehr".

Dem hätte man entgegenwirken können, indem man Kartenpakete (3+1) anbietet, oder den Zuschauern, die eine Karte für Emsdetten gekauft haben, eine für XYZ für 5 EUR dazugibt! Hätte finanziell vielleicht keinen Vorteil gebracht, aber hier hat der BHC es versäumt durch derartige Maßnahmen die Halle vielleicht auch mal in einem uninteressanteren Spiel voll zu kriegen.

Dass Argumente wie zwei verschiedene Spielorte o.ä. eine Rolle spielen, glaube ich nicht. Diesen Zustand gibt es seit 7 Jahren, warum soll das auf einmal das Problem sein?
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Re: Zuschauerzahlen

Beitragvon Sven am Mi 8. Mai 2013, 14:19

Alles richtig.

Den Faktor "2 Hallen" würde ich aber nicht unterschätzen. Siehe dazu just aktuelle Leserkommentare in der WZ. Das Kirchturmdenken ist und bleibt ein Faktor - und zwar ein gewaltiger.

Aktuell scheint aber in bestimmten Bevölkerungsschichten ein Umdenken in Richtung "Bergischer Identität" einzusetzen. Letzten Samstag ist zum Beispiel eine neue Internetseite an den Start gegangen, die sowohl eine Bergische Biermarke, als auch Klamotten und Merchandise mit Bergischem Label anbietet. In der Heavy metal Musikszene spielen ein paar Bands mit der Bergischen Herkunft und nehmen diese auch textlich auf. Bei Bayer Leverkusen pendelt sich alles auf "bergisch" ein, immer mehr Fanclubs, Fanartikel und Logos haben die Bergischen Grafen und Löwen zum Thema. Im Oberbergischen positioniert man sich immer mehr mit Bergischen Tourismusangeboten und Wanderwegen, auch einige private Internetportale beschäftigen sich mit dem Bergischen als Ganzem. Das ist aber überall ein noch punktuelles Phänomen. Der BHC sollte und kann da aber mit aufspringen und ich denke er wird das auch zunehmend tun.

Ebenso wichtig wird das Thema "positive Grundstimmung" und "was los sein" im Rahmen der Fanblocketablierung sein. Damit sollte man auch mal jüngeres Publikum besser locken können.
Zuletzt geändert von Sven am Mi 8. Mai 2013, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zuschauerzahlen

Beitragvon Sven am Mi 8. Mai 2013, 14:20

Schwierig ist speziell in Solingen das Thema Präsenz. Wo denn? Es gibt einfach keine Orte, wo man viele Menschen auf einmal erreicht und anspricht. Hier wird die Kooperation mit den einzigen sich bietenden Anlaufstellen intensiviert: Den Schulen. Also tut sich auch hier etwas.

Der BHC hat nach wie vor das Fusionsvereinsproblem. Aber ich denke, da sind inzwischen einige Stellschrauben positiv bewegt. Grundsätzlich brauchen wir mehr "Bergisch" - was mittlerweiel auch verstanden wurde. Die kategorischen "ich bin nur Ohligser/merscheider/Solinger/Barmer/Cronenberger/Wuppertaler" wird man damit eher vergraulen. Aber die wollen wir auch nicht, Dauernörgler haben wir genug. Wenn ich aber sehe, wie viele Menschen mit BLAUEN Shirts und "xy B-Jugend Remscheid" gegen Rostock da waren, oder wie viele Facebooknutzer aus Schwelm, Mettmann, Velbert usw. kommen, scheint das ja langsam in den Köpfen der nicht ganz verbohrten anzukommen.
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Re: Zuschauerzahlen

Beitragvon Sven am Mi 8. Mai 2013, 14:26

pletti79 hat geschrieben:
Dem hätte man entgegenwirken können, indem man Kartenpakete (3+1) anbietet, oder den Zuschauern, die eine Karte für Emsdetten gekauft haben, eine für XYZ für 5 EUR dazugibt! Hätte finanziell vielleicht keinen Vorteil gebracht, aber hier hat der BHC es versäumt durch derartige Maßnahmen die Halle vielleicht auch mal in einem uninteressanteren Spiel voll zu kriegen.

D



Gute Idee. Ich fürchte nur, es hätte Folgendes bewirkt: 1700 Zuschauer gegen Rostock. 100 mehr über die Aktion, 1500 hätten aber 10 Euro weniger bezahlt, weil sie eh gekommen wären. Neben dem (klaren und dann einkalkulierten) Minusgeschäft hätte es keinen Erfolg gebracht. Die Hoffnung wäre ja gewesen, signifikant mehr Zuschauer gegen Rostock zu bekommen. Das funktioniert mit unseren bergischen Moserpittern aber nicht.

Allein der Satz "jetz versuchen die mir auch noch 10 Euro für son Shirt aus der Tasche zu ziehen" kam mehr als nur ein paar Mal in meinen Gehörgang.... . -Selbstverständlich von Leuten, denen es neben der absolut unverschämten Zwangsinvestition von 10 Euro auch erkennbar absolut unmöglich war, im heimischen (in der Regel bereits abgezahlten...) Kleiderschrankinhalt auch nur irgendwas Blaues zu finden... .
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